Treuhänder und Treuhänderinnen in der Schweiz führen Buchhaltungen durch, erstellen buchhalterische Jahresabschlüsse und Revisionen und beraten kleine und mittelständische Unternehmen sowie private Personen zur Umsetzung ihrer betrieblichen Maßnahmen. In ihren Kompetenzbereich fallen Steuererklärungen, Buchprüfungen, formale Vorgänge bei Firmengründungen, Betriebserweiterungen, Liegenschaftsverwaltungen und Nachfolgeregelungen. Treuhänder und Treuhänderinnen in der Schweiz können eine leitende Funktion im Bereich Bankenrevision oder in der Wirtschaftsprüfung in einem Unternehmen einnehmen, nach einer abgeschlossenen Ausbildung im Treuhandbüro in Zug oder in der öffentlichen Verwaltung tätig werden oder sich mit einem eigenen Büro selbstständig machen. Treuhänder und Treuhänderinnen benötigen für ihre komplexe Tätigkeit einen eidgenössischen Fachausweis, der bei verschiedenen anerkannten Bildungsträgern erworben werden kann.

Ausgewiesene Experten für Rechnungs- und Finanzwesen

Als Treuhänder und Treuhänderin ist man ein ausgewiesener Experte in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen. Die Fachleute verfügen über Kompetenz und Wissen für Kosten- und Leistungsabrechnungen und Finanzierungsmodelle. Sie planen im Rahmen ihrer Tätigkeit für ihren Arbeitgeber oder für Mandanten kurz- und längerfristige Budgets und kennen sich in Rechtsgebieten wie dem Treuhandwesen und bei Steuerfragen bestens aus. Die Fachleute für betriebliches und finanzielles Rechnungswesen analysieren und beurteilen Betriebs- und Kostenrechnungen aus verschiedenen Perspektiven, schlagen betriebliche Maßnahmen vor und unterstützen beratend bei deren Umsetzung. Die Basis ihrer Tätigkeit ist ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen allen an den betrieblichen Maßnahmen Beteiligten.

Voraussetzungen für die Tätigkeit als Treuhänder

Der eidgenössische Fachausweis für Treuhänder wird in der Regel berufsbegleitend erworben. Voraussetzung ist ein gymnasialer Abschluss oder eine dreijährige berufliche Grundausbildung, eine vierjährige Berufspraxis und die bestandene Zulassungsprüfung. Ein Eintrag im Zentralstrafregister der Schweiz darf nicht vorliegen. Gefordert sind zudem ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, hervorragende analytische Fähigkeiten, bereits gute und vorhandene Kenntnisse im Rechnungswesen, betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie ein ausgeprägtes Dienstleistungsbewusstsein. Die Grundlage für eine Ausbildung ist in der Eidgenössischen Prüfungsordnung vom 6. Mai 2014 verankert.

Ausbildung zum Treuhänder in der Schweiz

Die für das Ablegen der Prüfung erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen werden in Lehrgängen vermittelt. Bei Trägerorganisationen wie dem Schweizerischen Treurhandverband Treuhand Suisse mit Sitz in Bern erhalten Interessenten wegbegleitende Unterlagen und die Prüfungsordnung. Die Ausbildung dauert insgesamt fünf Semester und wird berufsbegleitend durchgeführt. Treuhänder-Schulen und Akademien gibt es in Bern, Zürich, Basel, St. Gallen, Aarau, Zug und Luzern. Die am Ende der Ausbildung geprüften Fächer sind Rechnungs- und Steuerwesen, Unternehmens- und Wirtschaftsberatung und Revision. Nach erfolgreich bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer der anspruchsvollen Ausbildung den Abschluss „Treuhänder/in mit eidgenössischem Fachausweis“.

Weiterbildung nach der Ausbildung

An Schulen des Schweizerischen Treuhänderverbandes Treuhand Suisse, Akademien der STS Schweiz sowie Hochschulen und Fachhochschulen mit entsprechenden Bildungsangeboten können auf den Abschluss weitere Fortbildungen folgen. Durch eine folgende Ausbildung und Fachprüfung können Abschlüsse als Diplom Treuhandexperte, diplomierter Experte für Rechnungslegung und Controlling, diplomierter Steuerexperte, diplomierter Wirtschaftsprüfer und diplomierter Immobilientreuhänder erworben werden. An Fachschulen und Höheren Fachschulen kann zudem ein Abschluss als Bachelor of Science in Betriebsökonomie, als Diplom Betriebswirtschaftler oder als diplomierter Rechtsassistent folgen.

Ein Beruf mit Zukunft

Gut qualifizierte Treuhänderinnen und Treuhänder werden in großen Unternehmen, der öffentlichen Verwaltung, bei Treuhandfirmen und Banken immer gesucht. Als Treuhänder verdient man zwischen 62.000 Schweizer Franken und 113.100 Schweizer Franken Brutto in einem Jahr.

Vielleicht gefällt dir auch das:

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert